Eine Patientin fragt uns bezüglich ihrer Brustimplantate aus Silikon:
Ich bin 28 Jahre alt und habe seit knapp 5 Jahren Silikonimplantate, würde sie aber gerne wieder „loswerden“ und die Lücke dann mit Eigenfett auffüllen, damit der Unterschied im Erscheinungsbild nicht zu groß ist. Besonders das Fremdkörpergefühl der Brustimplantate kann ich nicht ausstehen und ich finde das Gefühl der Brüste, wenn man auf dem Rücken lieg, unangenehm.
Silikon ist ein künstlicher Fremdkörper
Silikon ist zwar in der Regel gut verträglich, es handelt sich bei einem Silikonimplantat aber immer um einen Fremdkörper, der viele Frauen irritiert. Oft merken die Betroffenen erst einige Monate nach dem Eingriff, dass sie sich irgendwie nicht wohl mit den Silikonimplantaten in der Brust fühlen. Zum Beispiel, weil sie die Implantate beim Schlafen auf dem Rücken als störend empfinden.
Dann denken sie über eine Entfernung der Implantate nach, fürchten aber, dass ihre Brust danach noch schlaffer aussehen könnte. Durch eine Explantation der Implantate entsteht häufig ein Hautüberschuss, der zu einer schlaffen Brust führt, wenn der freigewordene Platz nicht ersetzt wird. Eigenfett stellt ein natürliches körpereigenes Füllmaterial dar, das wieder ein natürliches Brustvolumen herstellt.
Natürlicher Brustaufbau nach Entfernen der Brustimplantate
Die Behandlung bieten wir in zwei Varianten an, die sich in einem wesentlichen Schritt voneinander unterscheiden. Sie beginnen beide mit einer schonenden manuellen Fettabsaugung (Liposkulptur), um das notwendige Eigenfett zu gewinnen. Die Fettabsaugung erfolgt mit sehr dünnen Mikrokanülen, sodass das Gewebe bestmöglich geschont wird und das Risiko der Entstehung von Dellen nach dem Eingriff minimiert ist.
Erst im nächsten Schritt unterscheiden sich die Abläufe: Das gewonnene Fett wird für eine Brustvergrößerung mit Stammzellen (Cell-Assisted Lipotransfer, CAL) zusätzlich mit wertvollen Stammzellen angereichert, bevor es in die Brust injiziert wird. Durch diese Zellanreicherung wird die Haltbarkeit des transplantierten Fetts verbessert, wodurch üblicherweise ein Eingriff ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Bei einem herkömmlichen Eigenfetttransfer ohne Stammzellanreicherung (Lipofilling) wird das Eigenfett direkt nach seiner Gewinnung unbehandelt in das Brustgewebe eingespritzt. Dadurch kann aber in der Regel eine geringere Nachhaltigkeit erreicht werden kann, als mit der zuerst genannten Methode mit Stammzellanreicherung. Aus diesem Grund wird bei dieser Methode zumindest ein zweiter Eingriff empfohlen und diese Variante eignet sich besser für Frauen, die über ausreichend überschüssige Fettdepots verfügen.
In beiden Fällen erzielen wir eine vergrößerte Brust, die sowohl in Bewegung als auch in Ruhe natürlich aussieht und sich ebenso anfühlt. Darin besteht der große Vorteil gegenüber künstlichen Silikonimplantaten, die sehr oft bereits aus großer Entfernung zu erkennen sind. Was der Patientin ebenfalls erspart bleibt, sind unschöne Narben und Vollnarkose, denn Brustvergrößerungen mit Eigenfett und Stammzellen werden ambulant und unter lokaler Betäubung durchgeführt. Dadurch kann die Patientin noch am Tag des Eingriffs nach Hause gehen und ist üblicherweise bereits am Folgetag wieder arbeitsfähig.
Natürliche Methoden zur Brustvergrößerung stellen somit für alle Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen unzufrieden mit ihrer Brust sind, gleichzeitig aber Fremdkörper ablehnen, eine ideale Möglichkeit zur Optimierung ihrer Brustform dar.
Ihr DDr. Heinrich